Der hl. Georg - Namenspatron des Klosters und des Dorfes 

 

Während des Mittelalters entstanden zahlreiche Ortschaften, die auf die Gründung von kirchlichen Orden zurückzuführen sind. So war die Abtei der Zisterzienserinnen auch in St. Jöris die Keimzelle des Dorfes. Der Name St. Jöris ist vom lateinischen St. Georgius abgeleitet. 

Da das Kloster auf dem Gebiet der Kinzweiler Ritterfamilie gegründet wurde, lag es nahe, es nach dem Schutzheiligen der Stifterfamilie, dem hl. Georg, zu benennen. Bis zur kommunalen Neugliederung 1972 führte die Kinzweiler Gemeinde den gepanzerten Ritter Georg mit dem erlegten Drachen zu seinen Füßen im Wappen.

Die im Jahre 1906 geweihte Pfarrkirche in St. Jöris steht unter dem Patrozinium des hl. Georg. 
Der Kirchenchor und die Schützenbruderschaft von St. Jöris haben sich den heiligen Ritter zum Schutzpatron erwählt und führen sein Bild auf ihren Fahnen. Zudem ist der Georgsweg nach ihm benannt worden.


 

 

 

 

St. Georg. Stickerei von  Sr. M. Ludgera
Kloster 
Reute 1979.

 Wappen der Gemeinde Kinzweiler.
 

Die Fahne des Kirchenchores von 1948.
Foto: Günter Liedtjens, 1999


 

Wer war nun dieser Heilige?

Der heilige Georg stammte der Überlieferung nach aus Kappadokien in Kleinasien, wo er um 270 n. Chr. geboren wurde. Als Kommandeur einer römischen Legion trat er unerschrocken Kaiser Diokletian gegenüber, um Anhänger der Lehre Christi zu verteidigen. Der Kaiser ließ ihn im Jahre 303 n. Chr. mit dem Schwert hinrichten. 

Nachdem Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erklärte hatte, wurde Georg schon bald in Ost und West als Idealbild des christlichen Ritters verehrt.

Die Legende vom Drachentöter

Um den Heiligen ranken sich viele Legenden. Die bekannteste ist wohl die vom Kampf des Ritters mit dem Drachen. Diese Szene haben viele Künstler über die Jahrhunderte hinweg in Bildern, Stichen, Fresken oder Statuen dargestellt.

Der Legende nach hauste in einem See vor der Stadt Silena in Lybia ein Drache, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzte. Um ihn von ihrer Stadt fern zu halten, mussten ihm die Bewohner täglich Lämmer opfern. Als keine Lämmer mehr aufzutreiben waren, wurde jeden Tag durch das Los ein Kind ausgewählt und geopfert. 

Eines Tages fiel das Los auf die Tochter des Königs. Zur gleichen Zeit rückte eine römische Legion unter der Führung des Obersten Georg in die Stadt ein. Als er vom Schicksal der Königstochter erfuhr, erklärte er sich bereit, den Drachen zu töten und ritt zum See hinaus. Mit dem Zeichen des Kreuzes schwang er seine Lanze, durchbohrte den Lindwurm und tötete ihn. Aus Dankbarkeit ließen sich der König und das Volk zum Christentum bekehren.

 

 

 

 Glasfenster von E. Weinert, Köln.


 

Der St. Georgs-Ritt 

St. Georg gehört zu den 14 Nothelfern. Er ist der Schutzpatron verschiedener Länder, Adelsfamilien, Städte und Ritterorden. Seine Verehrung ist vor allem in Osteuropa verbreitet. Durch die Kreuzfahrer kam der Kult um ihn nach Westeuropa. Georg wurde hier zum Symbol der Ritterlichkeit, besonders in England. 

In der Landwirtschaft war früher der Georgstag, sein Todestag am 23. April, ein wichtiger Tag. So wurden unter anderem an diesem Tag die Pferde gesegnet, anschließend fanden Umritte statt. 

Diesen Brauch gab es auch in St. Jöris. Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpfte Rektor Arnold Walbert noch einmal an diese Tradition an und belebte in den Jahren 1949 und 1951 an den Sonntagen der Schützenfeste den Georgs-Ritt. Hoch zu Ross, im priesterlichen Ornat, führte er die Reiter an, um Gottes Segen für die Felder und Fluren zu erbitten. Aber auch in St. Jöris hielt die neue Zeit Einzug, so dass für künftige Ritte nicht mehr genügend Pferde zur Verfügung standen.


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