Eine Kurze Chronik des Klosters und des Dorfes

 

1274

Ritter Winrich von Kinzweiler und seine Gemahlin Jutta stiften das Nonnenkloster St. Jörisbusch.

1276

Das Wohnhaus des Klosters wird fertiggestellt.

1300

Die Klosterkirche wird eingeweiht.

1312

Das Kloster erhält eine Kopfreliquie der hl. Regina.

1314

Der Abt von Heisterbach übt sein Aufsichtsrecht über das Kloster St. Jöris aus, wie in einem Urkundenbuch der Abtei vermerkt ist.

1344

Der Markgraf von Jülich stellt eine Urkunde über das Kloster aus.

1346

Der Ortsname St. Jöris wird zum ersten Mal in einer Urkunde genannt.

1350

Das Kloster erwirbt das gotische Triumphkreuz, das sich heute in der Pfarrkirche befindet.

1450

Ritter Gotthard von Bongart vermacht dem Kloster eine großzügige Schenkung, womit die Klostergebäude erneuert und ausgebaut werden können. An die Klosterkirche wird der mächtige Westturm angebaut. 

1520

Die Pest wütet in unserer Gegend, ebenfalls in den Jahren 1567 und 1576-79.

1644

Die Nonnen verlassen zeitweilig das Kloster und fliehen zu Verwandten. Anlass sind plündernde und marodierende Truppen, die während der zahlreichen Kriege im 16., 17. und 18. Jahrhundert immer wieder durch St. Jöris und die Umgebung ziehen.

1685

Seit dieser Zeit kommt es zum Verfall der Sitten im Kloster, wodurch es für Jahrzehnte in eine schwere Krise gerät.

1686

Vor dem Pannhaus in Kinzweiler erfolgt die öffentliche Hinrichtung eines Mannes aus St. Jöris, der seinen Bruder auf dem Weg am Merzbach zwischen Kinzweiler und St. Jöris erschlagen hat.

1688

Der apostolische Nuntius, der Vertreter des Papstes in Deutschland, weilt zur Visitation im Kloster.

1753 -
1760

Als Folge des Niedergangs gibt es Bestrebungen, das Kloster aufzuheben, bzw. es aus dem Ordensverband der Zisterzienser herauszulösen.

1759 -
1763

Der apostolische Nuntius stellt das Kloster unter die Aufsicht des Abtes von Altenberg. Das Ordensleben im Kloster St. Jöris wird nun nach den Regeln der Zisterzienser erneuert.

1802

Napoléon Bonaparte lässt alle linksrheinischen Klöster auflösen. Am 1. August unterzeichnet die Äbtissin Regina Bock mit ihren sieben Mitschwestern die Aufhebungsurkunde. Das Kloster hat aufgehört zu existieren.
Die Klosteranlage mit dem Inventar und den Ländereien geht in das Eigentum des französischen Staates über, der den gesamten Besitz verkauft.

1804

Franz Wüsten erwirbt die Klosteranlage und führt sie als landwirtschaftlichen Betrieb.

1805

In der Klosterkirche werden wieder Gottesdienste gehalten.

1815

Nach dem Tod des letzten Geistlichen wird die Klosterkirche endgültig geschlossen.

1822

Auf Antrag des Kinzweiler Pfarrers erfolgte die Übertragung der Reginenreliquie in die Kinzweiler Pfarrkirche.

1902

Wegen Baufälligkeit wird der achteckige hohe Helm des Turmes der Klosterkirche durch eine vierseitige Haube ersetzt.

1905

Mit Erdmassen, die beim Bau der neuen Pfarrkirche anfallen, wird ein Teil des Klosterweihers aufgefüllt.

1906

Der Altartisch des noch teilweise erhaltenen Hochaltars der Klosterkirche wird in den Altar der neuen Pfarrkirche eingebaut.

1950

500-Jahr-Feier des Dorfes. Nach den vorliegenden Unterlagen gilt das Jahr 1450 als Gründungsjahr des Klosters.

1958

Die noch verbliebene Glocke aus dem Turm der Klosterkirche kommt nach ihrer Instandsetzung als Angelusglocke zum Geläut der Pfarrkirche.
Nach erfolgter Renovierung findet das Triumphkreuz aus dem ehemaligen Kloster einen würdigen Platz im linken Seitenschiff der Pfarrkirche.

1963

Die Gemeinde Kinzweiler erwirbt den Klosterhof mit der ehemaligen Klosterkirche und anliegenden Wiesen. 

1965

Die Gemeinde Kinzweiler lässt die Gebäude des ehemaligen Wirtschaftshofes niederlegen, um Platz für eine Wohnbebauung zu schaffen. Die ehemalige Klosterkirche wird durch Ausbesserungen des Mauerwerks in ihrer baulichen Substanz gesichert und erhält 1973 ein Satteldach.

1976

700-Jahr-Feier des Dorfes. Mit ihren Quellenstudien datieren Pfarrer Prinz und Lehrer Candels die Fertigstellung der Klostergebäude auf das Jahr 1276.

1982

St. Jöriser Bürger gründen den Förderverein Zisterzienserinnenkloster e.V. und wählen Karl Hahn zum ersten Vorsitzenden.

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