1. Aachen, freier Musensöhne altersgraue
treue Wacht, sieht die Sonne dich, du schöne, schaut sie freundlich
her und lacht. Wo die Wurm in Feld und Hängen plätschernd ihre
Bogen zieht, |: in geheimnisvollen Klängen rauscht der Wald sein dunkles
Lied. :|
2. Singt und sagt von grauen Zeiten, da in deiner
Quellen Glut hier die Glieder, müd' vom Streiten, mancher Recke ausgeruht.
Und aus dumpfem Schildgedröhne, Schwertgeklirr und Haß und Streit
|: steigt empor die märchenschöne goldne Kaiserherrlichkeit.
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3. Und von stolzen, freien Tagen, raunt der Wald
und rauscht und braust von dem Grafen, der erschlagen liegt von freier
Bürgerfaust. Trutzig wie dein Schmiedemeister standest du in Sturm und
Not. |: Selbst der Herr der Höllengeister hat vergebens dich bedroht.
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4. All die hehren Kronenträger sanken ins
Vergessen schier, und das Zepter ward zum Schläger und zur Kneipe das
Turnier. Von der Väter Haß und Lieben künden dunkle Sagen
nur. |: Doch der Durst ist uns geblieben, frisch in ganzer Vollnatur. :
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5. Und so klingt und singt es heiter, wenn der
Schläger niedersaust; und die Engel singen's weiter, daß es durch
die Himmel braust: Kaiserstadt, du jugendschöne, blühe fort in
alter Pracht. |: Aachen, freier Musensöhne altersgraue treue Wacht.
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Melodie: Otto Lob, 1889 "Heidelberg, du
Jugendbronnen"