Chronik des K.St.V. Alania-Breslau zu Aachen im KV
1951-1955
31. 05. 1951 |
Erster Convent des
K.St.V. Alania. Der Senior gibt eine Einführung in Konventsordnung und
Konventsführung und verpflichtet alle BbBb auf das Konventsgeheimnis. |
14. 06. 1951 |
Der Vereinsname lautet nun "Breslauer K.St.V. Alania in Aachen", weil sich wegen der Namensähnlichkeit mit der seit 75 Jahren ortsansässigen Burschenschaft Alania Schwierigkeiten bei der Lizenzierung an der Hochschule ergeben haben. Die Burschenschaft hat auch auf eine Namensänderung gedrängt, um Verwechslungen zu vermeiden. Der BC überträgt Bb Eberhard Lindner die Charge des Kassierers. (Damit ist er als erster Alane Mitglied im Vorstand.) |
15.-17. 06. 1951 |
Das Stiftungsfest des K.St.V. Wiking wird von den Alanen mitgefeiert. |
28. 06. 1951 |
Bb Bernhard Imhoff, der aus Oberschlesien stammt, hat eine Farbenstrophe gedichtet. Der AC nimmt einstimmig den Text als offizielle Farbenstrophe an. |
Juli 1951 |
Die Alanen schlagen die Semesterexkneipe als erste selbständige Kneipe im Keller des Wikinghauses, zu der auch Vertreter der Aachener KV-Korporationen eingeladen sind. Alle BbBb müssen bis zu diesem Abend das Alanenlied auswendig können. Drei Gäste werden als Füchse aufgenommen: Manfred Hagelüken, Alfred Herlinger und Theo Schieder. |
22. 07. 1951 |
An der Männerprozession zum Abschluss der Aachener Heiligtumsfahrt nehmen die katholischen Korporationen geschlossen teil. So wird erstmalig nach dem Verbot die Alanenfahne wieder durch die Straßen einer deutschen Stadt getragen. |
01. 10. 1951 |
Die Akademischen Monatsblätter erscheinen wieder. |
09. 11. 1951 |
Für die Burschung eines Fuchsen gelten strenge Maßstäbe. So vermerkt das Protokoll zur vorgesehenen Burschung auf der Nikolauskneipe "Der BC hält es für angemessen, Bb ... noch bis Semesterende im Fuchsenstall zu belassen, damit er ausreichend Zeit hat, an einem Tanzkursus teilzunehmen." |
01. 12. 1951 |
Im "Köpfchen" versammeln sich die Alanen zu ihrer Nikolausfeier, dem ersten selbständigen Damenfest. Der Nikolaus überreicht jedem BbBb ein kleines Geschenk, das die BbBb vorher anonym für einen anderen abgegeben haben. Auch die Damen werden vom Nikolaus mit einer Tüte Süßigkeiten bedacht. |
08. 12. 1951 |
Als letzter der fünf ehemaligen Breslauer KV- Vereine wird in Köln die Mutterkorporation des Breslauer KV, der K.St.V. Unitas, reaktiviert. |
13. 12. 1951 |
Der BC wählt den Vorstand
für das WS 51/52 ab dem 1. Januar 1952. |
15. 12. 1951 |
In
Anwesenheit der Vertreter der Aachener Korporationen schlagen die Alanen im Wikingkeller die
Nikolauskneipe als Jahresschlusskneipe. |
Dezember 1951 |
Die Aktiven schicken Weihnachtspäckchen an 10 AHAH, deren Adressen in der Ostzone bekannt sind. |
28. 01. 1952 |
Der BC beschließt die Gründung eines Dechargierungsausschusses. Im Protokoll heißt es dazu: "Diesem soll die Aufgabe übertragen werden, die Dechargierung am Ende des Semesters vorzubereiten, ebenfalls die Neuwahl des Vorstandes für das kommende Semester und die Durchführung der Kassenprüfung." |
07. 02. 1952 |
Der Schriftführer erhält die Genehmigung, einen Kneipschläger zum Vorzugspreis von 42,- DM bei einer Münchener Firma zu bestellen. |
14. 02. 1952 |
Beim Aachener Ortskartell werden 60 Liederbücher bestellt. |
21. 02. 1952 |
Auf dem AC gibt Gründungsenior Bb Heinz Kautz bekannt, dass er am Ende des Semesters zum K.St.V. Wiking zurückkehrt, da er dort für das SS 52 zum Senior gewählt worden ist. |
28. 02. 1952 |
Der BC wählt für das SS
1952 seinen Vorstand, der nur aus eigenem Nachwuchs besteht: |
01 .03. 1952 |
Alania nimmt an der Publikation des "K.St.V Saxo-Lusatia-Dresden" teil. Damit bestehen nun 5 KV-Korporationen in Aachen. |
06. 03. 1952 |
Auf der Jahresschlusskneipe wird Manfred Hagelüken geburscht. Als Füchse werden aufgenommen: Franz-Maria Friedrich-Anderseck, Fritz-Joachim Kupfermann, Klaus Reiprich, Bernhard Wersch. Aufnahme des Burschen Klaus Weithoff (war Bursche bei Cheruskia, Braunschweig). |
27. 05. 1952 |
Der BC diskutiert über den
Antrag, eine Damenseniora einzusetzen, "damit die Damen Gelegenheit
hätten, sich öfter zu treffen und besser miteinander bekannt zu werden." |
SS 52 |
Die Aktiven besuchen sonntags um 10:00 Uhr den Gottesdienst in St. Nikolaus in der Großkölnstraße und treffen sich anschließend zu einem gemeinsamen Frühschoppen bei Degraa am Theater. Auch im kommenden Wintersemester treffen sich die Aktiven sonntags morgens zum Stammtisch bei Degraa. |
10. 06. 1952 |
Auf dem BC wird bereits die Frage diskutiert, inwieweit Protestanten am Leben einer katholischen Verbindung teilnehmen könnten und "daß es keineswegs falsch sei, diese Kommilitonen zu Kneipen oder sonstigen Veranstaltungen einzuladen." |
12. 06. 1952 |
Alania nimmt im Salonwichs und mit Fahne an der Fronleichnamsprozession teil. |
13.-15. 06. 1952 |
Alania
feiert das erste Stiftungsfest seit der Wiederbegründung. Zu diesem insgesamt
47. Stiftungsfest zählt der Verein bereits 25 aktive und 3 inaktive Burschen
und 9 Füchse. |
30. 06. 1952 |
Die Alanen beteiligen sich am feierlichen Fackelzug, der zur Neuwahl des Rektors veranstaltet wird. |
26. 07. 1952 |
Im Rahmen des Stiftungsfestes des K.St.V. Unitas-Breslau wird AH Weihbischof Josef Ferche zum Ehrenphilister der Unitas ernannt. |
19. 10. 1952 |
AH Alfred Dorn nimmt in Frankfurt am Main an der Feier zum 250-jährigen Bestehen der Breslauer alma mater (Leopoldina) teil, die dort unter führender Mitarbeit unseres AH Prof. Dr. theol. Emil Brzoska zustandegekommen ist. Alfred Dorn trifft dort auch die AHAH Karl Kasperkowitz und Gerhard Peukert. |
16. 12. 1952 |
Die Jahresschlusskneipe findet auf dem Wikinghaus statt. Geburscht werden die BbBb Mrasek, R. Guntermann und Königstein. Als Füchse werden aufgenommen: Wilhelm Hansel, A. Uptmoor, E. Hilgermann, Wolfgang Eldracher und Heinrich Fathmann. |
04. 06. 1953 |
Alania nimmt im Salonwichs und mit Fahne an der Fronleichnamsprozession teil (Aktive Burschen im schwarzen Anzug). |
08. 06. 1953 |
Die neue Vereinsordnung wird beschlossen. |
17. 06. 1953 |
Volksaufstand in Ostberlin und in der DDR. |
17. 06. 1953 |
Die Alanen beteiligen sich an den Protestkundgebungen in Aachen anlässlich der Vorgänge in Berlin. |
18. 06. 1953 |
Die Alanen nehmen am Schweigemarsch durch Aachen teil. |
19.-21. 06. 1953 |
Alania feiert das 48. Stiftungsfest. |
20. 06. 1953 |
Während des
Stiftungsfestkommerses wird Kb AH Bergrat Stuckmann zum Ehrenphilister Alaniae
ernannt. |
10. 10. 1953 |
Der KV feiert sein 100-jähriges Bestehen. Zur Hundertjahrfeier werden vier Gussstahlglocken an den Bischof von Berlin übergeben. Sie läuten seitdem in der Berliner Carl-Sonnenschein-Gedächtniskirche für den Frieden im Osten und im Westen und für die Einheit im deutschen Volk. |
03. 12. 1953 |
Da Veranstaltungen entweder auf dem Wikinghaus oder in Aachener Lokalitäten abgehalten werden müssen, entsteht bei der Aktivitas der Wunsch, so wie in Breslau, ein eigenes Heim zu besitzen. |
04. 05. 1954 |
Sieben Mitglieder der Aktivitas gründen den Hausbauverein Alania e.V. Die BbBb Wilhelm Mrasek, Erich Steinfels und Klaus Reiprich bilden den Vorstand. AH Rechtsanwalt Dr. Gerhard Heyduck unterstützt die Aktivitas bei der Ausarbeitung der Satzung. |
19. 05. 1954 |
Zur Unterstützung des HBV-Vorstandes bildet sich ein Bauausschuss, dem folgende BbBb angehören: Fritz Kupfermann, Karl-Heinz Rieger, Herbert Wagner, Werner Schmidt, Klaus Weithoff. |
27. 05. 1954 |
Alania chargiert im Salonwichs anlässlich der Karlspreisverleihung an Kb Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer. Die Ansprache des Bundeskanzlers auf dem Katschhof gilt für die Alanen als offizielle Veranstaltung. |
29. 05. 1954 |
Bb Wilhelm Mrasek
erläutert auf dem CC den BbBb die Ziele des Hausbauvereins: Um öffentliche
Mittel zu bekommen, sollte ein Hausbau möglichst schnell erfolgen. Die Kosten
für ein 2-3 geschossiges Haus werden auf ca. 90.000,- DM geschätzt. |
30. 05. 1954 |
Der AHC wählt AH
Robert Thiell
zum Vorsitzenden des Altherrenvereins als Nachfolger von Alfred Dorn, der aus
gesundheitlichen Gründen den Vorsitz abgibt. (Robert Thiell ist wie Alfred Dorn
zugleich Ph-X, Ph-XX und Ph-XXX). |
17. 06. 1954 |
Alania beteiligt sich an der Fronleichnamsprozession. (Salonwichs, Fahne, schwarzer Anzug) |
30. 06. 1954 |
Auf dem AC gibt der Senior bekannt: "Am Fackelzug anläßlich der Rektoratswahl kann jeder nach Gutdünken teilnehmen oder nicht, Alania nimmt nicht geschlossen teil." |
Juli 1954 |
Die ersten BbBb legen das Diplomhauptexamen an der RWTH Aachen ab: Josef Maul (Architektur) und Rudolf Kruft (Maschinenbau). |
16. 11. 1954 |
Jeder Verein soll für die Neugründung des "K.St.V. Grotenburg", der von Hannover nach Aachen verlegt wird, einen Burschen abstellen. Bb Fritz Kupfermann erklärt sich bereit, als Gründungsbursche zur Grotenburg zu gehen." |
21. 11. 1954 |
Alania nimmt an der Totenfeier der Studentengemeinde auf dem Waldfriedhof teil. Dieser Brauch wird bis in die Mitte der 60er Jahre beibehalten. |
30. 11. 1954 |
Erneut wird über die
Reparatur der Fahne diskutiert. Laut Kostenvoranschlag würde die Reparatur
400-450,- DM betragen. Für diesen Preis könnte auch eine neue, sehr einfache
Fahne angeschafft werden. Die Aktivitas spricht sich aber wegen ihrer Tradition
und ihres Wertes für die Reparatur der alten Fahne aus. Eine gleiche Fahne mit
den handgefertigten Stickereien würde heute mehr als 1000,- DM kosten. |
18. 12. 1954 |
Alania nimmt an der Publikationskneipe des K.St.V. Grotenburg teil. Es bestehen nun 6 KV- Korporationen in Aachen. |
WS 1954/55 |
Im Rektoratsjahr 1954/55 arbeiten folgende BbBb im AStA der Hochschule mit: Franz-Maria Friedrich-Anderseck (Ausländerreferat), Egbert Hilgermann (Kulturreferat) und Wilhelm Mrasek (Sozialreferat). Die Gründungschargen Bb Ernst Bier und Bb Wolfgang Rüdiger kehren nach Studienabschluss zu ihren Stammkorporationen zurück. |
31. 01. 1955 |
Damit die Fahne bis zum 50. Stiftungsfest in einem ordentlichen Zustand ist, wird aus Kostengründen nur das Seidentuch ausgewechselt und es werden neue Silberfransen angenäht. Diese Arbeiten führen die Karmelitinnen auf dem Lousberg aus. (Kosten rund 200,- DM). |
09. 06. 1955 |
An der Fronleichnamsprozession nehmen die Alanen mit Fahne und im schwarzen Anzug teil. |
11.-13. 06. 1955 |
Der
Festkommers zum 50. Stiftungsfest, unter der Leitung des Seniors Franz
Reinders, findet in der mensa academica statt. Inmitten der rund 180 Personen
sitzen die 21 erschienenen Alanenphilister. In seiner Festrede schildert der
Philistersenior Robert Thiell die bisherige wechselvolle Geschichte des
Vereins. In seinen Ausführungen über den schlesischen Adler im Alanenwappen
geht er auf die Kolonisation Schlesiens durch deutsche Siedler ein.
Abschließend stellt er die Frage: "Wer aber wird in den Osten gehen, wenn
sich einmal der eiserne Vorhang hebt?" Am Samstagmorgen zelebriert AH Weihbischof Josef
Ferche in der Salvatorkirche einen Gedenkgottesdienst für die lebenden und
verstorbenen
Mitglieder der Alanenfamilie. Zum Stiftungsfest stellt AH Robert Thiell seine Festschrift "50 Jahre Alania Breslau im KV" vor, in der er ausführlich die Geschichte des Vereins beschreibt. Sie enthält zudem ein vollständiges Mitgliederverzeichnis und mehrere Totenlisten. Sie sind das Ergebnis der mühevollen Nachforschungen, die AH Alfred Dorn bereits 1947 begonnen hat. Dazu bringt sie ein lückenloses Verzeichnis aller Vorstände seit Bestehen des Vereins. Aus Kostengründen werden jedoch nur drei Exemplare erstellt. Für die neuen Couleurkarten hat Bb Manfred Hannich nach der Vereinsfahne ein Alanenwappen angefertigt. Der AHV hat 85 Mitglieder (davon sind 40 vor 1900 geboren): 2 EM, 3 Ehrenphilister, 70 A-Philister und 10 B-Philister. Zudem leben noch ca. 40 Alte Herren in der Ostzone (DDR) und in Polen. Die Aktivitas hat 60 Mitglieder. Selbst 1955 ist es nicht leicht, die Mitgliederliste korrekt auszugeben. Dazu schreibt AH Robert Thiell in seinem Alanenbrief vom Juli 1955: "U/l Kopera ist nicht, wie irrtümlich gemeldet, gestorben. Auf mein Entschuldigungsschreiben erhielt ich von ihm einen Brief, der in etwa so lautet: Nachricht von meinem Tode stark übertrieben... . Seit 1944 bin ich dreimal für tot erklärt worden, einmal wurde ein feierliches Requiem für mich gehalten. Bis zur Stunde lebe ich noch. Ich bereite mich jetzt auf das 50-jährige Priesterjubiläum vor." (Bb Pfarrer Kopera stirbt am 12. 02. 1959.) |
12. 06. 1955 |
Der AHC bestätigt AH August Zwiener als Ehrenvorsitzenden des AHV. Zur Begründung schreibt der Philistersenior Robert Thiell im Alanenrundbrief: "Die Verdienste Dr. August Zwieners um die Gründung von ALANIA gerieten in Vergessenheit, weil nach dem II. Weltkrieg keine Unterlagen zur Vereinsgeschichte mehr vorlagen. Am 25. 10. 1905 wurde er zum Vorsitzenden der Teilungskommission in der Unitas berufen. Im WS 1905/06 war er der Gründungssenior. Dann trat er an die Spitze Philistervereins, der am 02. 03. 1912 gegründet wurde. Schließlich wurde er 1923 zum Ehrenvorsitzenden ernannt." |